Private Baufinanzierung

Wenn Privatpersonen sich eine Immobilie zur Eigennutzung oder Kapitalanlage kaufen, so wird die Finanzierung als private Baufinanzierung bezeichnet. Bei dieser wird sowohl Eigenkapital der Privatpersonen als auch Fremdkapital aus Darlehen eingesetzt. Das geborgte Geld kann von Banken, Bausparkassen, Landesförderinstituten, der Kreditanstalt für Wiederaufbau oder Versicherungsgesellschaften stammen. Seltener werden kleinere Beträge von anderen Privatpersonen oder dem Arbeitgeber geliehen. Die Sicherung der privaten Darlehen erfolgt mit einem Grundpfandrecht, einer Buchgrundschuld auf das Beleihungsobjekt. Meistens wird der Zins der Darlehen für einen bestimmten Zeitraum festgeschrieben. Der Kreditnehmer muss Zinsen und Tilgung zahlen. Man sollte immer auch an die Tilgung des Kredites denken. Bei einer oft üblichen Tilgung von einem Prozent ist meist nur ein sehr geringer Teil des Darlehens am Ende der Laufzeit für den Kredit zurückgezahlt. Wenn dann die Zinsen gestiegen sind, kann das zu erheblichen finanziellen Mehrbelastungen führen.

Nicht zu vergessen sind die Kaufkosten (auch bei Neubauten), welche zusätzlich zu zahlen sind und daher auch mit in die Finanzierung einfließen müssen. Dazu zählen neben der Grunderwerbssteuer auch die Notarkosten. Die Grunderwerbssteuer ist eine Landessteuer, d.h. sie kann pro Bundesland verschieden sein. In Baden-Württemmberg liegt sie derzeit bei 5%. Die Notarkosten bewegen sich i.d.R. bei 1,5% des Kaufpreises. 

Gewerbliche Baufinanzierung

Werden Immobilien von Firmen erworben und gehen diese dann ins Betriebsvermögen über, handelt es sich dann bei der Finanzierung um gewerbliche Baufinanzierung. Die Immobilien können Wohnimmobilien oder gewerblich genutzte Immobilien sein. Es existiert eine Menge von Mischformen. Die Art der Finanzierung richtet sich nach der Nutzungsart. Bei der gewerblichen Wohnimmobilienfinanzierung sind die Eigentümer meist Wohnungsunternehmen wie städtische Gesellschaften und Wohnungsbaugenossenschaften. Es gibt nur wenige gewinnorientierte Unternehmen am Markt. Diese sind meist größere Unternehmen. Darlehen erhalten diese Unternehmen von Kreditinstituten, Landesbanken, Hypothekenbanken und Lebensversicherungsgesellschaften. Die Finanzierung von Büro- und Einzelhandelsimmobilien ist komplexer und es haben sich verschiedene Anbieter auf diese Art der Finanzierung spezialisiert. Hierzu gehören spezielle Kreditinstitute der Landes- und Hypothekenbanken, Immobilienfonds, Immobilienaktiengesellschaften, Leasinggesellschaften und andere. Die größten deutschen Kreditinstitute die in diesem Bereich tätig sind, sind Eurohypo AG, Deutsche Pfandbriefbank AG, Aareal Bank und die Westdeutsche Immobilienbank. Für die Realisierung von Büro- Einzelhandelsimmobilien kommen auch Spezialfinanzierungen wie Mezzaninkapital, Equity Kicker, Patricipating-Mortgage-Finanzierungen, Joint-Venture-Finanzierungen und Non-Resource-Finanzierungen in Frage. Bei diesen Finanzierungen erhalten die Kapitalgeber für das Risiko von ungesicherten Krediten einen Anteil vom Gewinn. Bei öffentlichen Bauvorhaben werden die verschiedensten Arten von öffentlichen Immobilien wie Schulen, Kindergärten, Schwimmbäder, Feuerwehrstationen, Rathäuser usw. aus den Haushalten der öffentlichen Hand finanziert. Bei der Immobilienfinanzierung kommt hierbei öfter die Public Private Partnership zum Einsatz.