Ausbildung (Deutschland)

Um in Deutschland Architekt zu werden, muss man in der Regel ein Architekturstudium an einer Hochschule erfolgreich abschließen. Die Dauer des Studiums beträgt im Regelfall etwa 10 Semester (5 Jahre). Oft sind Praxissemester in das Studium integriert. Aber auch über den zweiten Bildungsweg kann man Architekt werden. Dazu muss man ein Handwerk erlernt und Berufserfahrung, z. B. in einem Architekturbüro, gesammelt haben. Die Architektenkammer entscheidet dann, wer sich Architekt nennen darf und in die Architektenliste eingetragen wird. Die Satzungen der Architektenkammern und die Architektengesetze der Bundesländer regeln die Details. Die Bezeichnung Architekt berechtigt zur Einreichung des Bauantrages.

Tätigkeitsfelder

Architekten können den gesamten Bauprozess betreuen. Sie können die Projektsteuerung, die Koordination der Planungsbeteiligten, Behörden und Ausführenden übernehmen oder aber der Vertreter des Bauherrn gegenüber den Planungsbeteiligten, Behörden und Ausführenden sein.

In der Bauplanungsphase können Grundlagenermittlung, Vorplanung, Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung, Ausschreibung und Vergabe Aufgaben von Architekten sein.

Während der Bauausführung sind Baumanagement, Kostenkontrolle, Terminkontrolle und Bauleitung mögliche Tätigkeitsfelder eines Architekten.

In der Baunutzungsphase nach der Fertigstellung können Architekten die Objektbetreuung und Dokumentation sowie das Assetmanagement, Immobilienmanagement, Gebäudemanagement und oder das Facilitymanagement übernehmen.

Aufgaben in der öffentlichen Verwaltung (Bauamt), bei der Lehre oder Forschung sind einige weitere Tätigkeitsfelder.

Aufgaben

Nur wenige Architekten bearbeiten das gesamte Spektrum der HOAI und alle Leistungsphasen. Bis auf bei kleinen Bauvorhaben (Einfamilienhäuser) wird die Planung in einzelne Bereiche aufgeteilt. Eine Unterteilung in die Leistungsphasen 1 bis 5 der HOAI (Entwurf, Genehmigung und Planung) und in die Leistungsphasen 6 bis 9 der HOAI (wirtschaftliche und bauliche Umsetzung) ist weit verbreitet. Bei umfangreicheren Bauvorhaben sind weitere Fachplaner wie Statiker, Haustechniker, Verkehrsplaner, Fassadenplaner, Landschaftsplaner und/oder Facilitymanager beteiligt. Architekten müssen die einzelnen Arbeiten koordinieren. Hierzu sind eine gute Kommunikationsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen notwendig. Je nach Spezialisierung benötigen die Architekten spezielle Qualifikationen. Ausführungsplaner benötigen zum Beispiel vertiefende rechtliche Kenntnisse im Umweltschutz und Baurecht.